Geschichte des Chors

1886-1892

Im Jahr 1886, als Heisterbacherrott 430 Einwohner zählte, fanden sich die ersten Männer zusammen, um den Gottesdienst in der kleinen Kapelle am Weiher des Fronhofes durch ihren Gesang zu verschönern.

Die Unterlagen aus der Zeit von 1886 – 1945 wurden beim Brand des Lokals Lehmacher nach Beschuss durch die amerikanischen Truppen am 15.3.1945 zerstört , zusammen mit dem Archiv des MGV´s Gemütlichkeit Heisterbacherrott. Das Gründungsjahr geht aus einer Festschrift aus dem Jahr 1939 anlässlich des 50-jährigen Bestehens des MGV´s hervor, an deren Gestaltung Karl Esser beteiligt war. Zu dieser Zeit war Karl Esser Kirchenchormitglied und Geschäftsführer des MGV´s und hat in den Protokollbüchern den Eintrag gefunden, dass der Kirchenchor 3 Jahre vor dem MGV gegründet worden ist, also im Jahr 1886. (Chronik 1961)

Zu den Gründern des Chores gehörten Wilhelm Minten, Christian Schonauer, Christian Nietzer, Peter Josef Scheuren, Hermann Thomas und Wilhelm Nietzer. Als erster Dirigent nahm sich ein Kaplan aus der Nachbarpfarre Stieldorf der jungen Sängerschar an. Schon bald zog er sich für die Sänger in Heisterbacherrott einen Stellvertreter heran, der den Chor in seiner Abwesenheit leitete. Wilhelm Nietzer, ein einfacher Landwirt, übernahm nun die Leitung des Chores. Er erwarb sich in den folgenden Jahren, auch als Leiter des damaligen Gesangvereins, große Verdienste um das kulturelle Leben des kleinen Dörfchens.

In den ersten Jahren wurde nur die Choralmesse geübt und gesungen. Geprobt wurde nur in Privathäusern, meistens in der Wohnung des Dirigenten oder auch bei Hermann Thomas (jetzige Winkelstraße).

Wilhelm Nietzer wurde von dem damaligen Rektor Franken weiter ausgebildet und erlernte von dem Geistlichen das Geigespielen. Nun wurden auch vierstimmige Kirchenlieder mit deutschem Text geübt und gesungen.

Über 30 Jahre war Wilhelm Nietzer Dirigent und Vorsitzender des Chores. Eingeübt wurde mit der Geige und wenn es gar nicht so recht klappte, dann wanderte der Geigenbogen auch schon mal auf die Köpfe der Sänger.

Am 26.10.1890 fand die Feier der Grundsteinlegung der neuen Kirche statt. Bei dieser Feier sangen die Kirchenchöre von Königswinter und Oberdollendorf mit dem ortsansässigen Kirchenchor zusammen „passende Lieder“, so geschrieben im Echo des Siebengebirges am 25.10.1890.

Eingeweiht wurde die Kirche am 31.01.1892. Eine große Freude mag es für Dirigent und Chor gewesen sein, ab 1892 in der neu erbauten Kirche singen zu können, denn bei der feierlichen Einweihung der Kirche haben „die Männer des Cäcilienvereins zur Ehre Gottes gesungen“ (Echo des Siebengebirges).

1918 – 1939

Eine besonders wichtige Aufgabe hatte der Vorsänger beim Singen eines Chorals. Dieses Amt hatte als erster Christian Schonauer inne, der 1918 sein Amt Matthias Steffes übertrug. Nach dessen Tode 1925 übernahm Heinrich Nietzer diese Aufgabe.

Wilhelm Nietzer wirkte als Dirigent bis 1920. Dann übergab er den Dirigentenstab an Hermann Josef Willnecker, Lehrer in Thomasberg. Willnecker, ein tüchtiger Musiker, schrieb neben verschiedenen Messen, die der Chor aufführte, auch ein Weihespiel zu Ehren des hl. Judas Thaddäus, welches nach Art der Passionsspiele einen Sommer durch aufgeführt wurde.

In der „Deutschen Reichszeitung“ vom 16.6.1932, wurde das 40-jährige Bestehen der Rektoratskirche und Wallfahrtsort zum hl. Judas Thaddäus sehr festlich angekündigt. „Es wird ein feierliches Levitenamt mit einer Festpredigt über »Durch die Kirche führt unser Weg zu Christus« gehalten. Nachmittags 14.00 Uhr ist deutsche Festandacht und um 15.00 Uhr feierliche Komplet. Der Kirchenchor der Rektoratsgemeinde wird unter der Leitung seines Dirigenten, Lehrers Willnecker, die von diesem komponierte »Missa in honorem St. Juda Thaddäi« für 4-stimmigen Männerchor mit Orgelbegleitung zu Gehör bringen, sowie nachmittags die vierstimmige Komplet von Joh. Plag singen. In der Festmesse des Morgens um 7.00 Uhr singen die Schulkinder unter der Leitung des Herrn Willnecker zweistimmige Lieder.“

Leider reduzierte sich die Mitgliederzahl in den Jahren 1933 – 1934 des Chores immer mehr, so dass der Männerchor in einen gemischten Chor umgewandelt wurde. Doch zeigte sich bald, dass diese Umstellung für alle von Vorteil war, denn die Frauen und Mädchen zeigten ein reges Interesse für den Kirchengesang.

1940 – 1945

1940 übernahm Peter Zens die Leitung des Kirchenchores. Jedoch er leitete fast einen reinen Frauenchor, denn alle Männer waren zum Kriegsdienst eingezogen oder dienstverpflichtet worden. In diese Zeit fällt ein Ereignis, auf das die ganze Gemeindejahrzehnte gewartet hatte. Eine neue Orgel konnte trotz des Krieges erbaut werden. Im Jahr 1940 erklang sie zum ersten Mal.

Doch auch Peter Zens wurde 1941 zu den Waffen gerufen. Bernhard Mohr aus Bellinghausen übernahm nun die Ausbildung der Sängerinnen. Auch ihm war es schließlich infolge seines Alters und der Kriegswirren nicht mehr möglich, nach Heisterbacherrott zu kommen, so dass seine Tätigkeit nur von kurzer Dauer war. Wieder fand sich ein Idealist, der viele Mühen auf sich nahm, um dem Herrgott auf seine Weise zu dienen: Albert Weingarten übernahm den Chor und führte ihn solange, bis alle Verkehrswege von seinem Wohnsitz Bonn nach Heisterbacherrott zerstört waren.

Durch den Beschuss der Amerikaner brannte der Saal Lehmacher am 15.03.1945 ab. Dadurch sind ältere schriftliche Gründungsunterlagen einen Tag vor dem Einmarsch der Amerikaner verloren gegangen. Im Saal Lehmacher lagerten alle vereinsbegründeten Unterlagen einschließlich der Vereinsfahne. Ebenfalls verbrannten hier das Archiv, Noten und Fahne des 1889 gegründeten MGV Gemütlichkeit Heisterbacherrott, der danach nicht mehr auflebte.

Während der Krieg über unser Dorf rollte, war die Kirche verwaist. Das Allerheiligste war in den Bergen geborgen. Als nun das ewige Licht wieder in der Kirche brannte und wieder Gottesdienst gehalten wurde, war es Heinrich Nietzer, der schnell einige alte Sänger und junge Mädchen für die gute Sache zu begeistern wusste. Weingarten war es unter den damaligen Umständen unmöglich, nach Heisterbacherrott zu kommen. Aber auch jetzt fand der Chor eine Hilfe. Frl. Müller aus Essen, die ihren Wohnsitz in Heisterbacherrott hatte, übte mit dem Chor und leitete ihn in der Kirche.

1945 – 1961

Im Jahre 1945 kehrte Peter Zens aus der Kriegsgefangenschaft zurück und übernahm wieder die Leitung des Chores. Nun traten die Sängerinnen und Sänger auch außerhalb des kirchlichen Rahmens auf. Der Kirchenchor übernahm in gewisser Hinsicht die Tradition des Gesangvereins.

Neben der Verschönerung des Gottesdienstes wurden auch Konzerte und Veranstaltungen durchgeführt. Es gab kein Dorffest, bei dem der Kirchenchor nicht mitwirkte. Peter Zens schulte den Chor so, dass er innerhalb der Nachbarpfarreien einen sehr guten Ruf hatte. Öfters hat er bei feierlichen Gottesdiensten und öffentlichen Veranstaltungen sein Können unter Beweis gestellt.

Man nahm zunächst regelmäßig an den Dekanatsfesten der Kirchenchöre des Dekanates in Beuel teil.

Im Jahre 1955 betraute man den Chor mit der Ausrichtung des Dekanatstreffens der Kirchenchöre. Am 18.9.1955 wurde die kirchliche Feier in unserer Kirche mit dem Thema „Gloria Dei“ festlich begangen. Sieben Chöre sangen festliche Lieder zu Ehren Gottes. Bei der anschließenden weltlichen Feier im Saal Lichtenberg gaben die einzelnen Chöre Kostproben von der Pflege des weltlichen Liedes. Es sangen die Kirchenchöre aus Hangelar (Männerchor), Heisterbacherrott, Küdinghoven, Niederdollendorf, Oberdollendorf, Oberkassel und Villich.

Am 13.1.1957 führte der Chor sein erstes weltliches Konzert nach dem Krieg im Saal Lichtenberg auf. An diesem Konzert spielte der kürzlich gegründete Bläserchor mit, der ebenfalls vom Dirigenten Peter Zens geleitet wurde. Neben der Sopranistin, Frau Vogt aus Oberdollendorf, gaben auch die Männer des Quartett-Vereins aus Königswinter ihr Bestes. Die Streichergruppe Willmeroth rundete den musikalischen Rahmen ab und steuerte eben­falls zum großen Erfolg der Veranstaltung bei, die mit einem gemütlichen Beisammensein beendet wurde.

Im Jahre 1957 fanden noch verschiedene Feste statt, die auch vom Kirchenchor mitgestaltet wurden. So feierte Pastor Rudolf Müller sein 25-jähriges Priesterjubiläum und am 14.10.1957 fand ein Dekanatsfest in der Pfarrkirche in Oberdollendorf statt.

Am 12.11.1961 feierte der Chor sein 75-jähriges Bestehen.  Das Festprogramm begann um 9 Uhr mit einem feierlichen Hochamt und anschließender Gefallenenehrung. Um 16 Uhr fand eine kirchenmusikalische Andacht statt mit Orgelbegleitung durch den Sohn des Dirigenten. Höhepunkt um 17 Uhr war das weltliche Konzert der „Cäcilianer“ im Saal der Gaststätte Lichtenberg unter Mitwirkung der Chöre aus Nieder- und Oberdollendorf und Westerhausen.

1964-1969

Wie anpassungsfähig der Kirchenchor sein musste, sieht man im Protokoll der Generalversammlung aus dem Jahr 1964:

„Bei der Generalversammlung am 6.12.1964 wurde auf Vorschlag beschlossen, die Proben nicht mehr mittwochs, sondern montags abzuhalten“. Mittwochs kommt im Fernsehen des

Öfteren Sport und außerdem haben die aktiven Sportler des Chores mittwochs Training. Aus diesen Gründen wurde dem Vorschlag einstimmig stattgegeben.

Auch die Sängerinnen des Kirchenchores waren vielseitig interessiert. So ist es nicht verwunderlich, dass gerade aus dem Kirchenchor ein Damen-Tanzchor hervorging. Der erste technische  Leiter des Tanzchores war der Sänger Klaus Weiß

Am 16.4.1967 konnte ein dreifaches Jubiläum gefeiert werden. Die Kirchengemeinde bestand 100 Jahre, der Kirchenchor 80 Jahre, und Peter Zens, der sein 25-jähriges Dienstjubiläum 1966 wegen einer schweren Erkrankung nicht begehen konnte, feierte dieses Ereignis jetzt nach.

Am 1.10.1967 wurde ein neuer Pfarrverweser, Herr Dr. Anton Ly, der aus Rotchina stammte, in Heisterbacherrott eingeführt. Er übernahm die Geschäfte des erkrankten Pfarrers Rudolf Müller, der seit längerer Zeit nicht mehr in unserer Gemeinde weilte.

Am 21.10.1967 wurde die Stenzelbergschule eingeweiht und der Kirchenchor konnte wiederum ein Dekanatstreffen der Chöre ausrichten. Dies fand in der Schulaula statt.

Die Interessen des Chores sind breit gefächert. Ein großes Anliegen von Josef Weiß, Chormitglied und Bürgermeister Heisterbacherrotts, wurde in Angriff genommen. Es ging um das älteste Baudenkmal der Gemeinde, die Nikolauskapelle. Der Kirchenchor beteiligte sich am Kauf von Bausteinen im Wert von je 5,00 DM, um die Kapelle zu renovieren und die Anlagen herzustellen.      

1968 konnte Präses Dr. Ly sein 25-jähriges Priesterjubiläum in unserer Gemeinde feiern.

Im Jahre 1969 gründete der Dirigent Peter Zens sen. einen Jugendchor, der Bestandteil des Kirchenchores wurde. Der Jugendchor präsentierte sich erstmals anlässlich der Erstkommunionfeier am Weißen Sonntag in der Klosterkirche zu Heisterbach, da die Pfarrkirche zu dieser Zeit renoviert wird.

1970-1986

Vier Jahre später konnte ein Er­eignis besonderer Art gefeiert werden. Man beging am 5.5.1973 die 800 Jahrfeier unserer Gemeinde. Voller Stolz nahm die Bevölkerung ihr Kleinod, die restaurierte Nikolauskapelle entgegen.

Eine Besonderheit war in diesem Jahr eine Ehrung anlässlich 70-jähriger Mitgliedschaft im Kirchen­chor. Es handelte sich hierbei wiederum um unser altgedientes Mitglied Peter Müller. Eigens aus Köln war der Domvikar Obernier angereist um diese selte­ne Ehrung vorzunehmen. Peter Müller wird auch aus diesem Anlass Ehrenmitglied des Kirchencho­res.

1976 begeht der Chor sein 90. Stiftungsfest. Anläss­lich eines Konzertes werden dem Chor endlich neue aktive Mitglieder zugeführt. Dicht gedrängt waren auch in diesem Jahr die Termine. So war der Chor auch zum 25. Stiftungsfest des MGV Ockenfels ein­geladen, den  Chorleiter Peter Zens ebenfalls dirigierte.

Neben seinen kirchlichen Aufgaben sang der Chor auch gerne weltliche Lieder. So war es nicht verwun­derlich, dass er auch bei der Siebengebirgs-Lang­spielplatte mitmachte. Es wurden die Lieder „Die Heisterbacherrotter“ und „Lang ist’s her, es war ein­mal“, ein Lied über die ehemalige Heisterbacher Talbahn, gesungen (Studioaufnahme am 8.4.1978). Die Platte kam sehr gut an und war nicht zuletzt auch ein finanzieller Erfolg für den Chor.

Wie schnell Freude und Leid wechseln wurde den Sängerinnen und Sängern bewusst, als sie aus dem wohlverdienten Sommerurlaub kamen und eine er­schütternde Nachricht erhielten.

Am 1.8.1979 verstarb unerwartet unser Dirigent Pe­ter Zens. Der Chor verlor mit ihm einen qualifizier­ten Chorleiter und vor allem aber einen guten Freund. Fast 40 Jahre lang hat er die Geschicke des Kirchenchores Heisterbacherrott meisterhaft gelei­tet.

Nun war schnell zu handeln, damit der Chor nicht auseinander bricht. Es ist dem Vorsitzenden Rudi Steiner zu verdanken, dass innerhalb kurzer Zeit ein Nachfolger gefunden werden konnte. So konnte er Pe­ter Zens jun. für den Chor gewinnen, der nunmehr das Werk seines Vaters fortführen sollte.

Die durch Überalterung schwindende Mitglieder­zahl des Chores machte dem Vorstand Sorge. Mit gezielten Aktionen jedes einzelnen Mitgliedes versuchte man, neue Mitglieder zu werben. Erst das am 27.6.1981 aus Anlass des 95-jährigen Bestehens des Chores gehaltene Konzert brachte einen spürbaren Erfolg.

Am 18.12.1983 begeht Präses Dr. Ly sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Der Kirchenchor gestaltete aus diesem Anlass ein festliches Hochamt, um damit sei­ne ganze persönliche Gratulation auszudrücken. Wegen einer schweren Erkrankung war es Herrn Dr. Ly jedoch nicht möglich die Geschäfte weiterzufüh­ren.

So wurde am 18.11.1984 ein neuer Pfarrer in Heisterbacherrott eingeführt. Es handelte sich hierbei um Pfarrer Paul Woelki. Ihm wurde eine ganz be­sondere Aufgabe zuteil. Er hatte gleich zwei Pfarreien zu führen. Es handelt sich bei den Pfarreien um St. Josef zu Thomasberg und St. Judas Thaddäus zu Heisterbacherrott. Mit ungeheurem Einsatz und viel Fingerspitzengefühl führt er diese Pfarreien. Nach kurzer Zeit brachte er es fertig, dass beide Pfarreien „gemeinsam unterwegs“ sind, die sich früher nie ganz grün waren.

Aus beruflichen Gründen legte Peter Zens mit Ablauf des Jahres 1984 sein Amt nieder.

Am 31.12.1984 nahm der Chor Abschied von seinem Ehrenvorsitzenden Karl Esser, der jahrelang die Geschicke des Chores mitleitete und schon vor Jahren eine Chronik zu Papier brachte. Auch er konnte auf eine 50-jährige Mitgliedschaft zurückblicken.

Als Nachfolger von Peter Zens jun. trat Herr Ulrich Brassel seine Dirigentenstelle am 1.1.1985 an. Ein junger dynamischer Chorleiter, dessen erster großer Erfolg nicht lange auf sich warten ließ. Anlässlich des 25-jährigen Priesterjubiläums unseres Präses Pfarrer Paul Woelki führte der Chor zusammen mit dem Thomasberger Kirchenchor eine Mozartmesse in B-Dur in Heisterbacherrott und Thomasberg auf. Die Arbeit war geprägt von Harmonie und gegenseitigem Verständ­nis. Beide Chöre waren eben gemeinsam unterwegs.

(Es sangen 110 Sängerinnen und Sänger, die von 10 Streichern und 2 Flöten begleitet wurden.)

Im Jubiläumsjahr 1986 hatte unser Chor 50 Sängerinnen und Sänger. Eine stolze Zahl!

Chorleiter-Tabelle

Zum Oster-Festgottesdienst 2015 sang der Chor erstmals unter der Leitung von Bettina Ostenrath. Bettina Ostenrath, geboren 1972 in Altdöbern/Brandenburg und aufgewachsen in der Niederlausitz, erhielt im Alter von 5 Jahren ihren ersten Klavierunterricht, mit 15 Jahren den ersten Orgelunterricht. Bereits mit 9 Jahren übernahm sie die ersten Orgeldienste in der heimatlichen Pfarrgemeinde. 1989 begann sie im Alter von 16 Jahren das Studium der Katholischen Kirchenmusik an der Fachhochschule für Kirchenmusik in Görlitz an der Neiße. Auch in dieser Zeit war sie regelmäßig im konzertanten und liturgischen Orgeldienst tätig. 1993 bis 1995 folgte ein Aufbaustudium der Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, sowie Chorleitungsseminare bei KMD Prof. Martin Behrmann (Berlin) und Prof. Georg Grün (Mannheim).
Aktive sängerische Mitgliedschaft in verschiedenen Chören (Rodenkirchener Kammerchor, Kantorei der Kreuzkirche Bonn, Kammerchor der Kreuzkirche Bonn „Vox bona“, Figuralchor Bonn e. V.) erweiterten ihren musikalischen Schwerpunkt der Chormusik und gaben Raum für korrepetitorische Tätigkeiten.
Von 1995 bis 1999 leitete sie den „Sonntagschor“ (Jugendchor) in Bonn-Holzlar. 1998 übernahm Bettina Ostenrath die Leitung des Katholischen Kirchenchores in Bonn-Holzar, welchen sie bis 2014 führte. Seit 2003 ist sie selbständige Klavierlehrerin und seit 2009 Chorleiterin des Evangelischen Kirchenchores Hangelar-Holzar. Im Februar 2015 übernahm sie die Leitung des Katholischen Kirchenchores Cäcilia an der Wallfahrtskirche St. Judas Thaddäus in Königswinter-Heisterbacherrott.
In die etwa zwanzig Jahre professioneller kirchenmusikalischer Betätigung fallen nicht nur die ständige Gestaltung der liturgischen Kirchenmusik, sondern auch zahlreiche konzertante Aufführungen. Unter ihrer Leitung fanden in den letzten Jahren verschiedene Mess-Vertonungen von Mozart, Gounod, Reimann, Rheinberger, Salomé, Bruckner, Diabelli, Delibes und Dubra, außerdem Kantaten-Aufführungen von Bach, Buxtehude, Graupner, Telemann und Mendelssohn, sowie konzertante Aufführungen u.a. „Gloria“ und „Magnificat“ von Vivaldi, „Weihnachts-Responsorien“ von M. Haydn, „Die Passion“ von Müller, Messe in „D-Dur“ von Dvorak, den ersten Teil des Messias von Händel und das Weihnachtsoratorium von Saint-Saens statt.

Unter ihrer Leitung wurde es dem dem Chor neben der Gestaltung der Gottesdienste ermöglicht, herausragende Chormusik gemeinsam mit dem Kirchenchor der Evangelische Kirchengemeinde Bonn-Holzlar und Orchester zu präsentieren:

  • Der Messias von Georg Friedrich Händel im Jahr 2018
  • Das Mozart-Requiem im Jahr 2019

Ein hoher Stellenwert ihrer Chorarbeit war die Stimmbildung, mit der sie die Gesangsqualität des Kirchenchores weiter deutlich steigern konnte.

Weiterhin führte sie die beliebte Reihe der Evensongs jeweils 1 Freitag im Monat in der kath. Kirche St. Judas Thaddäus, die neben dem Kirchenchor Cäcilia Heisterbacherrott von anderen Chören aus der Region gestaltet wird

Im Jahr 2023 beendete sie ihre Chorleiter-Aufgabe aus persönlichen Gründen.

 

Nietzer, Wilhelm

Willnecker, Hermann-Josef

Nietzer, Heinrich (zeitweise)

Zens, Peter

Mohr, Heinrich

Weingarten, Albert

Müller, Anna

Zens, Peter

Zens, Peter, jun.

Brassel, Ulrich

Windhäuser, Michael

Zens, Peter

Berger, Andreas

Dreiner, Hildegard

Zens, Peter

Ostenrath, Bettina

1886  –  1920

1920  –  1938/40

1938  –  1940

1940

1940  –  1941

1941  –  1943

1943  –  1945

1945  –  1979

1979  –  1984

1985  –  1989

1990

1990  –  1992

1993  –  1995

1995  –  1997

1997  –  2015

2015  –  2023

pdf-Dokument: Chronik des Kirchenchors aus dem Jubliäumsjahr 2011 (125 Jahre)


Die Frauen retten den Chor – Artikel im Generalanzeiger aus dem Jahr 2011